Klettern – Gipfel des Glücks

Klettern im Elbsandsteingebirge ist ein unbeschreibliches Erlebnis. Im Geburtsland des Freeclimbing verteilt sich das Gipfelglück auf 1134 frei stehende Sandsteinfelsen und eine überwältigende Naturkulisse.

Neben der Einmaligkeit, inmitten des Nationalparks Sächsische Schweiz zu klettern, sind es die eigenen Kletterregeln und die eigene Schwierigkeitsskala, die das Gipfelerlebnis für jeden Kletterer so besonders machen. Wer hier einmal einen Gipfel erklommen hat, kann sich dem Zauber dieser Kletterregion nicht mehr entziehen.

Die bizarr-felsige Vielfalt des Sandsteins schafft einzigartige Naturerlebnisse und ermöglicht Freeclimbing in all seinen Facetten. Mit wenigen Einschränkungen aus Naturschutzgründen finden Kletterer jederzeit an über 1100 frei stehenden Sandsteinfelsen 21000 Kletterwege in allen Schwierigkeiten der Sächsischen Schwierigkeitsskala von I bis XII.

Kletterteilgebiete der Sächsischen Schweiz
Aufgrund der Vielzahl der Gipfel und der großen räumlichen Ausdehnung wird das Klettergebiet in mehrere Teilgebiete unterteilt. In den aktuellen Kletterführern der Sächsischen Schweiz sind folgende Gebiete aufgeführt:

Affensteine
Die Affensteine liegen südlich des Kirnitzschtals und östlich von Bad Schandau an den nördlichen Ausläufern des Großen Winterbergs. Der Name hat nichts mit Affen zu tun, sondern kommt von den hier horstenden Uhus, die im Mittelalter auch als Auf bezeichnet wurden.[7] Die meisten Gipfel sind relativ hoch, der Sandstein ist im Allgemeinen ziemlich fest, allerdings oft griffarm. In diesem Gebiet finden sich daher viele der anspruchsvollsten Kletterwege der Sächsischen Schweiz.

Zu den bekannten Klettergipfeln dieses Gebietes gehören:
der Bloßstock, einer der mächtigsten und eindrucksvollsten Gipfel (bereits im Jahr 1592 von Matthias Oeder in der Karte der Ersten Kursächsischen Landesaufnahme verzeichnet), 1899 erstmals bestiegen, mit lohnenden Routen wie Gipfelstürmerweg (VI), Nordwand (VIIIa/IXa), Ostwand (VIIb) und Edelweißweg (VIIb).
die markante Felsspitze der nach ihrem Erstbesteiger Fritz Brosin benannten Brosinnadel mit Talweg (IXa) und Altem Weg (IV).
der bereits im Mittelalter von Raubrittern als Warte benutzte Frienstein mit der auch als Ausflugsziel bekannten Idagrotte. Bekannte Wege sind die 1965 von Fritz Eske als damals schwerste Kletterroute Deutschlands erstbegangene Königshangel (IXa), der in einem engen Riss teilweise auf dem Bauch rutschend zu begehende, und daher von Oscar Schuster vor dem Hintergrund des politischen Schlagworts des Byzantinismus so benannte Byzantinerweg (III),[8] die Rübezahlstiege (VIIIc), die Himmelsleiter (VIIa) und der von Fritz Wiessner erstbegangene Wiessnerriß (VIIc).

Weitere Gipfel mit bekannten und als lohnend beschriebenen Wegen sind Domwächter, Friensteinkegel (einer der schwierigsten Gipfel der Sächsischen Schweiz), Hauptdrilling, Kreuzturm, Nonnengärtner (mit der Wand der Abendröte (IXb) von Bernd Arnold), Teufelsspitze, Wilder Kopf und Wolfsturm.

Bielatal
Das Bielatal ist mit 249 Gipfeln das größte Teilgebiet. Es erstreckt sich im oberen Abschnitt des Tals der Biela etwa von der Schweizermühle bis zur tschechischen Grenze. Das Gestein besteht aus besonders festem Labiatussandstein, der zudem eine auffällige horizontale Bänderung hat. Entsprechend haben viele Wege scharfkantige Griffe und Tritte, extrem schwere Wege sind daher selten. Die Gipfel weisen eine eher geringe Höhe auf. Dies und die Vielzahl auch leichter Wege machen das Bielatal bei Anfängern und Familien besonders beliebt. Dazu trägt auch bei, dass der dortige Sandstein nach Regen relativ schnell abtrocknet.

Zu den bekanntesten Gipfeln gehören:
Artariastein, unter anderem mit Talweg (VIIIa), Reißigkante (VIIa) und Südriß (III)
Chinesischer Turm (von Rudolf Fehrmann so aufgrund seiner an chinesische Pagoden erinnernden Felssimse benannt),[9] dort vor allem der Alte Weg (V) und die Ostkante (VIIb)
Daxenstein, beliebt sind vor allem Löschnerwand (IV), Klavier (VIIa) und der von Oliver Perry-Smith erstbegangene Perryriß (VIIb)
Spannagelturm (benannt nach Rudolf Spannagel, dem ersten Präsidenten des Österreichischen Touristenklubs) mit dem luftigen Alten Weg (IV), Talkante (VIIb) und Bruchholzkante (VIIb)
Verlassene Wand mit Wegen aller Schwierigkeitsgrade, u. a. Südostkante (VIIc), Breiter Kamin (VIIa), Excelsiorweg (VIIb) und Juliweg (V)

Weitere wichtige Gipfel sind die Kleine und Große Herkulessäule, Schraubenkopf, Hauptwiesenstein, Großvaterstuhl, Kanzelturm und Trautmannsfels.

Brandgebiet
Dieses Teilgebiet erstreckt sich entlang des Polenztals südlich von Hohnstein bis zum namensgebenden Aussichtspunkt Brand. Dazu gehören auch die vereinzelten Gipfel des Sebnitztales und der Ochelwände. Nach Süden nimmt die Gesteinsfestigkeit ab, die Gipfel weisen zwar meist keine so große Höhe auf, bieten aber recht schwierige Riss- und Wandklettereien.

Bedeutend sind:
Brandscheibe mit Traumkante (VIIc) und Talweg (VIIa) und weiteren Wegen
Großer Halben mit vielen extrem schwierigen Wandklettereien wie z. B. Direkte Weiße Wolke (Xa), Turbulenz (IXa), Im 7. Himmel (Xc), Verdon (VIIIc) und Kosmopolit (XIb).
Kleiner Halben, dort u. a. der Aehligweg (VIIa), Thriller (VIIIc) und Utopia (XIb)
Polenztalwächter mit schweren Klettereien wie Südwand (VIIc), Hohlspiegel (IXc) und Begeisterung (IXb)